Vokabeln zu lernen ist mühsam und oft dauert es wochenlang, bis alle Worte im Gedächtnis haften bleiben. Doch das quälende Wiederholen von schwierigen Wörtern, die man sich einfach nicht merken kann, scheint gar nicht notwendig. Denn angeblich reicht schon erholsamer Schlaf für den dauerhaften Lernerfolg.
Aktive und passive Lernphase
Zunächst gilt: Lernen im Schlaf ist möglich. Doch allein das Vokabelbuch unters Kopfkissen zu legen, wird nicht den erwarteten Erfolg bringen. Vorher muss nämlich eine aktive Wissensaufnahme erfolgt sein. Denn während des Schlafes können nur Inhalte im Gedächtnis abgespeichert werden, die man sich zuvor angeeignet hat.
Das unbewusste Lernen funktioniert nach der sogenannte Replay-Theorie. Im Schlaf wird demnach wiederholt, was man vorher gelesen oder gelernt hat. Vokabeln kann man sich deshalb besonders effektiv einprägen, wenn man sie kurz vor dem Schlafengehen noch einmal wiederholt. Das Abspielen von Lerninhalten während der Nachtruhe, bringt hingegen nichts, sondern verhindert höchstens, dass man sich ausreichend erholt.
Verschiedene Schlafphasen
Während einer Nacht durchläuft der Mensch verschiedene Schlafphasen. In jeder dieser Phasen werden unterschiedliche Lerninhalte gespeichert. In der Traumphase kann man beispielsweise die Psychomotorik vervollkommnen, damit am nächsten Morgen das Klavierspielen, Balletttanzen oder Skifahren gelingt. Musiker haben schon häufig von diesem Phänomen berichtet. Irgendwann erreichen sie einen Punkt, an dem das Üben sie nicht mehr voranbringt. Erst nachdem sie geschlafen hatten, konnten sie ihr Instrumentalspiel weiter verfeinern.
Das reine Wissenslernen wie das Pauken von Vokabeln wird hingegen im Tiefschlaf im Gedächtnis verfestigt. Darum genügt häufig einfach ein tiefer Schlaf, um Neues nachhaltig im Gedächtnis zu speichern.